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DTG bei Nachweis der N155H
Ist DTG bei Nachweis der N155H noch wirksam oder nur noch teilwirksam?
Kann man ABC/3TC/DTG verordnen?
In den DTG mono-Studien wurden resistente Viren mit der Mutation selektiert
Antwort von Dipl. Biol. Patrick Braun:
Da die empfohlene Dosierung von Dolutegravir für Patienten mit Integrase-Inhibitor-resistenten Viren zweimal täglich 50 mg beträgt, wird laut Fachinformation die Anwendung von ABC/3TC/DTG als "single tablet Regime" für Patienten mit Integrase-Inhibitor-Resistenz nicht empfohlen. Bei Patienten mit einer HIV-1 Integrase (INI)-Inhibitor-Resistenz ist die empfohlene Dosis von Dolutegravir 50 mg zweimal täglich.
Die INI-Resistenz kann entweder dokumentiert sein, d.h. nachgewiesen anhand von INI-Mutationen, oder klinisch vermutet sein, wie z.B. bei vorausgegangenem virologischen Versagen/Virusreplikation unter INI-Therapie und fehlender Resistenztestung.
Die zweimal tägliche Dosierung gilt auch unabhängig von der phänotypischen DTG-Resistenzlage. Obwohl N155H phänotypisch nicht mit einem Aktivitätsverlust assoziiert ist (bislang wurde für N115H alleine keine relevante IC50 bzw. IC90-Veränderung beschrieben), sollte die Dosierung erhöht werden.
Man geht hier von einer niedrigeren Resistenzbarriere aus. Man könnte im geschilderten Fall ABC/3TC plus DTG 50 mg BID bzw. ABC/3TC/DTG plus DTG 50 mg QD geben (Hier sollte bei Gleichwertigkeit aus Wirtschaftlichkeitsgründen die kostengünstigere Variante gewählt werden).